Der Hahn 

 

Der Hahn lebt ein etwas träumerisches und weltfremdes Leben. Er bildet sich gern ein, ein Held zu sein, der für die Belange schwächerer Menschen eintritt. Leider verliert er dabei manchmal den Bezug zur Realität und vernachlässigt seine Pflichten. Die äußere Erscheinung des Hahns ist recht interessant. Er neigt dazu, sich ungewöhnlich bis extravagant zu kleiden, was im völligen Gegensatz zu seiner meist konservativen Einstellung steht. Wegen seiner Offenheit und Schonungslosigkeit steht ihm zum Beispiel der Beruf des Journalisten offen. Das Leben des Hahns ist geprägt von vielen Schwankungen. Ständig muß er Höhen und Tiefen durchleben, aber er läßt sich nicht von seinem Weg und seiner Meinung abbringen. So führt er bis an sein Lebensende ein interessantes und abwechslungsreiches Leben, das im Großen und Ganzen recht glücklich ist. Schon von seiner Herkunft her ist der Hahn für die Landwirtschaft und alle Berufe geeignet, die ihn mit der Natur in Kontakt bringen. Er liebt Prunk und Protz und wird in seiner angeberischen Verschwendungssucht alles ausgeben, was er verdient. Dabei gerät er mehr als einmal an den Rand des finanziellen Ruins, besonders dann, wenn er sich seinen Träumereien völlig hingibt. In der Liebe wird er sich sehr anstrengen müssen, um die Zuneigung der geliebten Person zu gewinnen. Er wird sehr oft von seinen Partnern enttäuscht sein, denn seine hochtrabenden Träume vom Glück entsprechen nie der Wirklichkeit, die dagegen fast grau wirkt. Ein guter Partner für den Hahn ist die Schlange, da die auch sehr gebildet ist und er mit ihr philosophische oder politische Diskussionen führen könnte. In der Liebe und im Beruf kann die Weisheit der Schlange ihm nützen, aber sie kann ihm mit ihrem Äußeren auch gewaltig die Schau stehlen. Der Hahn ist ein bißchen weltfremd, ein Träumer, der verzweifelt versucht, ernst genommen zu werden. Er liebt Schmeicheleien und läßt sich gerne von anderen einwickeln, redet aber, wenn es nötig ist, auch schon mal ein offenes Wort, das dann durchaus recht hart ausfallen kann. Dabei wird er zuweilen ausfallend, unverschämt oder sogar grob und aggressiv. Viele halten die Worte des Hahns für Übertreibungen und Hirngespinste, aber diese Meinung ist völlig falsch. Der Hahn sagt, was er denkt, und er drückt es so aus, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Das ist natürlich in gewisser Weise eine Form von Egoismus. Es ist ihm ganz egal, ob er die Gefühle seiner Mitmenschen verletzt. Er sieht keinen Sinn darin, jemanden zu schonen, schon gar nicht, wenn dieser etwas ausgefressen hat. Mit dieser Einstellung hat er sich zumindest die diplomatische Karriere versperrt, aber es steht ihm zum Beispiel der Beruf des Journalisten offen, denn dort sind Offenheit und Schonungslosigkeit ja gefragt. Der Hahn liebt es, sich exzentrisch zu geben und zu kleiden. Aber dies ist nur äußerlich, denn von seiner Persönlichkeit und seiner politischen Meinung ist er stockkonservativ. Er ist oft verbohrt und verrennt sich in eine Sache oder seine festgefahrene Meinung. Aber er ist nicht bereit, auch nur einen Zentimeter von seinem Standpunkt abzurücken, auch, wenn es ihm persönlich schadet. Er ist sehr überzeugt von sich selbst und von dem, was er tut. Seine eigene Meinung geht ihm über alles, er ignoriert jeden noch so gut gemeinten Ratschlag und verläßt sich nur auf sich selbst. Anderen dagegen erteilt er großzügig und häufig Ratschläge, er versucht förmlich, ihnen seinen Standpunkt aufzuzwingen. Der Hahn liebt es, zu träumen, zu grübeln oder zu meditieren. Er bildet sich gern und oft ein, ein Held zu sein, aber es ist nur ein Traum, den er in der Geborgenheit seines Heims träumt. Dabei ist der Hahn nicht furchtsam, ganz im Gegenteil. Wenn ihm der Kamm schwillt, kann er sehr mutig sein. Das stellt er sogar gelegentlich in Notsituationen unter Beweis. Er kann sein Leben aufs Spiel setzen, wenn er von einer Sache überzeugt ist. Daher ist er guter und tapferer Krieger, der besonders für die Belange derer einzutreten versteht, die sich nicht selbst wehren können.