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Schalenhaltung

 

Beistelltisch

CVA Paris, Louvre (12) III He Taf. 160,1-4; 158, 4. 6.

 

Bis 530 v. Chr. war es in der Vasenmalerei üblich, daß die Gefäße nicht in die Hand genommen wurden, sondern auf den Beistelltischen standen.

Eine Ausnahme hiervon ist jedoch aus dem frühen 6. Jh. bekannt. Interessant ist die Szene durch die Verwendung der Gefäße. Die Teilnehmer des Banketts zeigen nämlich, wie frühe Knickwandschalen gehalten wurden: Mit dem Daumen der rechten Hand faßte der Zecher in die Gefäßmündung, die übrigen Finger folgten der äußeren Wandung nach unten. Anscheinend hob man so das Gefäß an, bevor daraus getrunken wurde. Die Finger befanden sich dann direkt neben dem Mund.

Der Bärtige auf der Kline ganz links demonstriert, wie eine Schale weiter gereicht wird. Man legte seinen Daumen auf den Henkel. Der Zeigefinger und die zwei folgenden befanden sich direkt an der Handinnenfläche, wodurch der Griff auch von unten Halt hatte. Der kleine Finger stützte den unteren Bereich der Wandung des Gefäßes. Erwähnenswert ist noch, daß die Knickwandschalen nicht einfarbig sind. Der untere Bereich wurde schwarz gemalt, die Zone über den Henkeln tongrundig belassen. Den Knick deutete der Vasenmaler zusätzlich durch eine dunkle Linie an.

 

Ausschnitt

K. Schefold, Frühgriechische Sagenbilder, 1964, 66, Abb. 60a, Taf. 3

 

Auch bei den später produzierten Kylices (ab 530) werden die Henkel in der Regel nur zum Kottabos-Spiel benutzt. Wie die Vasenbilder zeigen, werden sie von den Symposiasten beim Trinkvorgang selbst nur ganz selten angefaßt.

Die korrekte Benutzung sieht wie folgt aus: der Fußteller einer Trinkschale wird in der Regel auf die Handinnenfläche der rechten Hand gestellt und dann zum Mund geführt. Dies erforderte eine gewisse Geschicklichkeit, da der Gefäßdurchmesser um ein vielfaches größer war als der Fuß. Eine Bandschale mit einem Durchmesser von 27 cm konnte 3,5 Litern aufnehmen. Da das Gefäß ein Eigengewicht von 777 g auf die Waage bringt, mußte ein Zecher über 4 kg balancieren. Die später geschaffene flachere Einheitsschale ist etwas leichter, da bei gleichem Durchmesser das Gefäß nur ein Fassungsvermögen von zwei Litern besitzt.

Im Gegensatz zu den frühen Knickwandschalen wirkt das Trinken aus einer Kylix wesentlich kultivierter und bedingt durch die veränderte Haltung auch eleganter, da der Arm nicht mehr so hoch angehoben wurde. Diese Entwicklungsreihe macht deutlich, daß hierbei die Ästhetik und nicht die praktische Seite im Vordergrund stand. Form und Größe haben eindeutig das Verhalten der Zecher beeinflußt.

 

Kylix

CVA Karlsruhe (3) Taf. 10.

 

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