Römische Münzen



Vor der Einführung einer einheitlichen Währung


Vor dem Beginn einer einheitlichen Währung basierte die Wirtschaft auf hauptsächlich zwei Wertformen : Rindern (lat. pecus), von denen sich der römische Name für "Geld" (lat. pecunia) ableitet und unregelmäßig geformten Bronzestücken, die Aes rude genannt werden. Der Wert dieser primitiven Geldstücke wurde durch Wiegen bestimmt, da zu dieser Zeit noch keine einheitlichen Nominale existierten. Es ist bis heute unklar, ab welchem Zeitpunkt Geld geläufig war, allerdings ist es schriftlich belegt, dass seit der Belagerung von Veji im Jahre 406 v. Chr. die Soldaten der römischen Armee mit Aes rude bezahlt wurden. Das legt nahe, dass Aes rude bereits vorher häufig verwendet wurden. Das erste Geld der römischen Republik stammt aus dem 4. Jahrhundert vor Christus. Es waren gegossene rechteckige Bronzebarren, die Aes signatum genannt werden und hauptsächlich in Rom geprägt wurden. Sie sind stark verplombt und zeichnen sich durch die Inschrift "ROMANOM" (von den Römern) aus. Die Barren wogen unterschiedlich viel, obwohl ihr Gewicht eigentlich auf fünf römische Pfund festgelegt war. Anfangs war nur eine Seite des Barrens gestaltet, später dann beide. Die eigentliche Funktion dieser Barren wird auf unterschiedliche Arten interpretiert; die Barren waren zwar ein Zahlungsmittel, allerdings waren sie keine Münzen, da sie den Gewichtsanforderungen von fünf römischen Pfund nicht entsprachen. Die Barren verloren nach der Einführung einer einheitlichen Währung immer mehr an Bedeutung, um 250 v. Chr. wurde die Prägung eingestellt.






Die ersten Münzen


Gemäß Pomponius, einem Konsulenten, der während des zweiten Jahrhunderts v. Chr. lebte, wurden die ersten Münzmeister im Jahr 289 v. Chr. eingestellt. Sie signierten die Münzen mit „III. VIR. AAAFF“, was die Abkürzung für „triumviri aere argento auro flando feriundo“ ist und so viel bedeutet wie „Die drei (Münzmeister) sind verantwortlich für das Einschmelzen und Schlagen von Bronze, Silber und Gold.“ Laut Suda befand sich die Münzstätte Roms im Tempel der Juno Moneta auf dem Kapitol. Zu dieser Zeit waren die Römer vertraut mit dem Prägen von Münzen, da bereits die griechischen Kolonien Metapont, Crotone und Sybaris in Italien seit etwa 500 v. Chr. Münzen prägten, Neapel seit etwa 450 v. Chr.. Rom hatte im 4. Jahrhundert v. Chr. bereits einen großen Teil Mittelitaliens erobert. In den Münzstätten wurde große Mengen an Bronzemünzen geprägt, aber verhältnismäßig wenige Silbermünzen. Ein System für Bronzemünzen wurde eingeführt, das heute unter dem Namen Aes grave bekannt ist. Sie waren aufgrund ihrer Größenunterschiede und dadurch, dass die Münzen seltener geprägt als gegossen wurden, eindeutig römisch, da sie sich von anderen Münzen, die im Mittelmeerraum zu dieser Zeit geschlagen wurden, durch ihren groben, teilweise sogar barbarischen Stil unterschieden. Das Geld war anfangs Fiat Money und basierte auf dem handelsüblichen System. Das bedeutet, dass das As ein römisches Pfund wog. Das römische Pfund wurde dabei in Unciae unterteilt. Ein römisches Pfund setzte sich aus zwölf Unciae zusammen. Die Uncia bezeichnete also ein Zwölftel eines römischen Pfundes und war gleichzeitig ein Münznominal. Das änderte sich allerdings, nachdem das Gewicht der Aes grave um etwa 270 v. Chr. auf 10 Unciae, um 215 v. Chr., während des zweiten punischen Krieges auf 5 Unciae und um 211 v. Chr. auf 1 - 1,5 Unciae gefallen war. Zu Anfang der römischen Münzprägung waren die Aes grave nicht signiert, erst um das Jahr 210 v. Chr. traten erste Kürzel der Münzmeister auf den Nominalen auf. Als Motiv tragen alle frühen römischen Münzen auf der Rückseite einen Schiffsrumpf, was an die Eroberung der Flotte von Antium erinnern sollte, und auf der Vorderseite verschiedene Götterbilder. Bis etwa 110 v. Chr. wurden unterschiedliche Münzreihen ausgegeben. Alle Münzen einer Reihe trugen ein bestimmtes Merkmal, wie beispielsweise eine Kornähre, oder die Signatur eines Münzmeisters. Häufig beinhaltete eine Reihe den Denar als größtes Münznominal, dann kam das As, der Semis, der Triens, der Quadrans, der Sextans, die Uncia und gelegentlich auch die Semuncia. Zu Ende der Republik hin wurden diese Reihen allerdings kaum noch ausgeprägt, die Prägung der kleineren Nominale wie Sextans und Uncia wurde eingestellt.